Wie fühlen Hunde?

Hunde sind emotionale Wesen, deren Gefühle oft missverstanden werden. Auf dieser Seite erfährst du mehr über die emotionalen Bedürfnisse und Befindlichkeiten deines Hundes. Ein besseres Verständnis der Gefühle deines Hundes wird die Beziehung zu ihm stärken.

Die Emotionen von Hunden verstehen

Hunde sind komplexe Lebewesen, die eine Vielzahl von Emotionen erleben, ähnlich wie Menschen. Sie können Freude, Trauer, Angst, Wut und sogar Eifersucht empfinden. Ein Hund, der an der Schwanzspitze wedelt, zeigt in der Regel Freude und Aufregung, während ein eingezogener Schwanz und eine geduckte Haltung auf Unsicherheit oder Angst hindeuten können. Es ist wichtig, diese Signale zu erkennen, um den emotionalen Zustand deines Hundes richtig einschätzen zu können. Ein Hund, der sich wohl und sicher fühlt, ist eher bereit, zu lernen und sich gut zu benehmen. Hierbei spielt auch die Bindung zu seinem Menschen eine entscheidende Rolle. Eine vertrauensvolle Beziehung ist die Grundlage für ein erfolgreiches Hundetraining.

Einfluss der Emotionen auf das Verhalten

Die Emotionen eines Hundes haben direkten Einfluss auf sein Verhalten. Ein gestresster oder ängstlicher Hund kann aggressiv reagieren oder sich zurückziehen. Indem wir auf die Gefühle unserer Hunde eingehen, können wir eine harmonische und gesunde Beziehung aufbauen, die sich positiv auf das Training und das Zusammenleben auswirkt.

Wie du die Emotionen deines Hundes erkennen und unterstützen kannst

Um die Emotionen Ihres Hundes besser zu verstehen, solltest du aufmerksam auf sein Verhalten und seine Körpersprache achten. Regelmäßige Spaziergänge, Spiel und soziale Interaktion sind entscheidend für das Wohlbefinden Ihres Hundes. Auch Ruhephasen und Rückzugsmöglichkeiten sind wichtig, um Überstimulation zu vermeiden. Ein zufriedener Hund ist nicht nur ein besserer Begleiter, sondern auch ein erfolgreicherer Lernender.

Worauf ist noch zu achten?

Haben unsere Hunde auch Gefühle/Emotionen oder wie fühlen sie?

Ob wir Menschen oder unser Hund, wir haben Grundbedürfnisse, elementare Wünsche wie Kälte zu vermeiden, Suche nach Geborgenheit, Schmerzvermeidung oder Durst und Hunger stillen. Andererseits aber auch die Wünsche nach Angstvermeidung, Freude, Zufriedenheit, Wohlbefinden. Es sind angeborene, instinktive Mechanismen. Emotionen sind auf Reize bezogene Reaktionen, die durch Wahrnehmungen entstehen. Ein Gefühl beschreibt einen Zustand oder ein subjektives Empfinden oder die Wahrnehmung, bezogen auf uns selbst oder die Umwelt. So könnten wir als Gefühle die Emotionen zuordnen, in Form von Angst, Freude, Enttäuschung, Aufgeregtheit, Verwirrtsein, Besorgnis, Wut, Aggression. Damit sind die Emotionen das Produkt unserer Gefühle.

Wenn wir das Gefühl haben, dass es einem uns nahestehenden Menschen nicht gut geht, so entsteht daraus vielleicht die Emotion der Besorgnis, der Angst. In dem wir empathisch sind entsteht Mitgefühl und wahrscheinlich reagieren wir, indem wir helfen.

 

Die Frage ist, können genau das auch unsere Hunde?

Mittlerweile gibt es verschiedene Studien, die im Ergebnis festgestellt haben, dass unsere Hunde auch emotional intelligent handeln. Aufgrund des sehr engen Zusammenlebens mit den Menschen, haben auch die Hunde sich weiterentwickelt, so dass sich die Strukturen des Gehirns verändert bzw. angepasst haben. Sie spüren, wenn wir es uns nicht gut geht, wir uns unwohl fühlen, niedergeschlagen sind, vielleicht traurig oder ängstlich.

 

Aus welchem Grund reagiert ein Hund und wie reagiert er, wenn wir beispielsweise traurig sind, oder weinen und uns zurückziehen?

Es könnte durchaus sein, dass seine Reaktion auf den eigenen Selbstzweck abzielt, indem er versucht uns zum Spielen aufzufordern, er also aktives Tun durch uns fordert. Oder ist es tatsächlich ein auf unser Unwohlsein gezieltes Mitgefühl? Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die Reaktionen der Hunde unterschiedlich sind. Manche Hunde haben die Menschen zum Spiel aufgefordert. Andere Hunde waren irritiert und verunsichert. Auch haben Hunde den Menschen beleckt und beschnüffelt, liefen um den Menschen herum, suchten die Nähe.

 

Wie auch bei uns Menschen scheinen die Reaktion der Hunde sehr unterschiedlich.

Dies gilt auch für die Eifersucht. Wenn sich fremde Menschen dem Frauchen/Herrchen nähern, die beiden Menschen miteinander Kontakt aufnehmen, scheint nach Studien durchaus eine Eifersucht erkennbar. Sie sehen darin eine soziale Konkurrenz und reagieren zum Beispiel mit Knurren oder Bellen. Oder „schieben“ sich zwischen die beiden Menschen und buhlen um Aufmerksamkeit.

 

Reagiert ein Hund logisch?

Wenn wir eine Arbeitskollegin oder einen Arbeitskollegen nicht leiden können, so wäre es möglich, dass wir ihm Schaden zufügen wollen. Unsere logischen Überlegungen werden uns wahrscheinlich davon abhalten. Wir sind uns über die Folgen klar, vielleicht erhalten wir eine Kündigung. Also unterlassen wir das Vorhaben.

Wenn ein Hund einen Artgenossen nicht mag, so wird er ihn meiden, indem er ihn nicht freudig begrüßt, nicht zum Spielen auffordert. Vielleicht wird er dem Artgenossen auch durch Körpersprache verdeutlichen, „ich mag dich nicht“.  Unsere Hunde denken nicht wie wir, über mögliche Konsequenzen nach. Sie reagieren emotional und nicht logisch. Es gibt jedoch Situationen, dass der Hund beispielsweise eine Bestrafung durch uns befürchtet, wenn sein Handeln nicht in Ordnung war. Wenn unser Hund sich ein Wurststück vom Tisch nimmt und wir mit ihm schimpfen, so erkennt er an der Intonation der Sprache und unserer Mimik, dass das nicht in Ordnung war. Daraus entsteht für ihn ein negatives Gefühl. Unsere direkte Reaktion auf das Fehlverhalten durch unser Schimpfen zeigt unserem Hund gezielt mit unserer Reaktion konkret das Fehlverhalten. Wenn wir nicht sofort, sondern vielleicht erst nach einigen Minuten mit Schimpfen reagieren, kann unser Hund keinen Zusammenhang mehr zu dem Fehlverhalten herstellen.

 

Wir selbst haben verschiedentlich eigene „Versuche“ mit unseren vier Hunden gemacht.

Zum einen können wir bestätigen, dass Hunde sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und Charaktereigenschaften haben. Wenn es uns nicht so gut geht, wir uns nicht wohlfühlen, dann reagieren die Hunde sehr unterschiedlich. Zwar schauen alle Hunde nach uns, aber die Reaktionen unterscheiden sind, indem wir beleckt werden, oder ein Hund kuschelt sich an uns, während der andere sich vor uns legt und ein anderer Hund fordert uns zum Spielen auf.

 

Wir können diese Erkenntnisse bei unseren vier Hund nur bestätigen.

Unsere Hunde haben eine eigene Persönlichkeit, die Charaktere sind unterschiedlich und dementsprechend auch ihre Verhaltensweisen in bestimmten Situationen. Sie reagieren und agieren unterschiedlich, wenn wir uns mal nicht wohlfühlen, oder auch mal nervös reagieren, unsere Tagesform nicht so gut ist.

 

Wir schauen schon lange sehr genau, wie die Hunde reagieren und lernen sehr dazu, was die verhaltenspsychologischen Aspekte betrifft.

Wenn wir dann verschiedene Studien lesen, so geht uns das einen und andere Mal doch ein sehr helles „Licht“ auf. Insbesondere bezogen auf unsere Stimm-Intonation, unsere Körpersprache wie Mimik und Gestik, sowie auf unser offensichtliches Unwohlsein oder unsere Tagesform, können wir daraus sehr wichtige Schlüsse auf die Reaktionen der Hunde beziehen und daraus wiederum auch unser Lernhalten positiv verändern.

 

Ergebnis

 Im Zusammenhang mit vielen Studien und unseren persönlichen Erlebnissen, können wir feststellen, dass Hunde sehr hoch entwickelt sind und auch emotional orientiert handeln. Sie haben empathische Fähigkeiten, zweifellos.

Ihre enge soziale Bindung zu uns ist ausgeprägt und ihren persönlichen Charaktereigenschaften entsprechend agieren oder reagieren sie. Genauso wie auch wir Menschen nicht alle auf bestimmte Situationen gleichermaßen reagieren, so unterscheiden sich auch die Verhaltensweisen von Hunden. Wenn wir Menschen uns selbst zugestehen, dass wir nicht jeden Tag gleichermaßen „funktionieren“, wir also gute und weniger gute Tage haben, so sollten wir das auch unseren Hunden zugestehen.

Es geht also nicht nur darum, dass unsere Hunde stets „funktionieren“. Solche perfektionistischen Funktionsmechanismen stehen einem Leben auf der Ebene von Gefühlen und Emotionen entgehen. Ständiger Druck, permanenter Zwang und Gehorsam, bedeutet gleichzeitig, dass damit eine Einschränkung der Lebensqualität einhergehen.

Was wir als Menschen wünschen, einen perfekt gehorsamen Hund, ohne Fehl und Tadel, ist oftmals verbunden mit unserem menschlichen Ego.

Hunde mögen es die „Welt“ zu erkunden und lieben es zu schnüffeln, die Freiheit und die Freude am Leben ist ihnen auch wichtig. Es ist nicht wichtig, dass Frauchen/Herrchen anderen Menschen zeigen können, dass sie einen perfekten Hund haben, der aufs Wort hört und das Ego von Frauchen/Herrchen stärkt. Es geht also definitiv nicht darum, dass wir mit unserem Hund „angeben“. Auch geht es keinesfalls überhaupt nicht darum, dass dem Hund der eigene „Willen“ gebrochen wird, ebenso nicht, dass der Hund nur „funktioniert“, sondern, ein Hund soll ein glückliches und zufriedenes Leben in einer sozialen Gemeinschaft mit uns Menschen leben dürfen.

Hundetraining ist wichtig, auch, dass unser Hund bestimmte Verhaltensweisen erlernt und auch bestimmtes Verhalten unterlässt. Völlig klar. Es ist die Frage die Wie und Wofür. Wichtig ist, dass damit die Lebensqualität unseres Hundes weder eingeschränkt wird noch er zu einer Perfektionsmaschine degradiert wird.