Hund und Psyche
Psyche der Hunde.
Ausgehend vom Gehirn werden die Körperreaktion das Verhalten, die Gefühle gesteuert. Das betrifft das Verhalten unseres Hundes genauso wie die Bewusstheit, die Motivation, aber auch Aggression. Wenn wir mal genauer auf den Begriff „Psyche“ schauen, so können wir es so verstehen, dass damit nicht-physische Aspekte verbunden sind, sondern die geistigen, wie die Wahrnehmung, die Emotionen, die Motivation, die Aufmerksamkeit, die kognitiven Prozesse. Die Veränderung des Verhaltens eines Hundes zeigt sich in seiner Ausdrucksweise, auf ganz unterschiedliche Art. Sie geben uns auf ihre eigene Weise zu verstehen, wie sie sich fühlen, was sie empfinden, ob ihnen etwas Angst macht, sie Schmerzen haben oder sie sich allgemein unwohl fühlen.
Wir kennen den Begriff der „psychosomatischen Erkrankungen“. Dabei werden ein sehr komplexes System und Wechselwirkungen zwischen der Psyche und dem Körper beschrieben. Es geht um den Einfluss von psychischen Belastungen auf den Körper. Oder anders formuliert, die Zusammenhänge zwischen einer somatischen (körperlichen) Störungen, die aufgrund von psychischen Problemen entsteht.
Stresssituationen, also deutliche körperliche und seelischen Belastungen, können als Stressor empfunden werden und zu psychosomatischen Erkrankungen führen.
Überforderung, Angst, Leidensdruck, auch Langeweile und Erkrankungen können Stress auslösen. Stresszustände beim Hund zeigen sich beispielsweise dadurch, dass übermäßiges Schleckverhalten vorliegt, der Hund schüttelt sich oft, die Muskel sind verspannt, große Nervosität, Magen-/ Darmprobleme, ständige Müdigkeit, das Schatten-/ Schwanzjagen, ständiges Umherlaufen, Schlafstörungen, starkes und häufiges Hecheln, Zittern u.v.m.
Ein ängstlicher Hund braucht Hilfe und Unterstützung. Je nach Schweregrad und Intensität der Angst sogar die fachliche Unterstützung beispielsweise eines erfahrenen Hundepsychologen.
Wir Hunde-Eltern haben einen sehr großen Einfluss auf das Wohlbefinden unserer Lieblinge. Einerseits mit unserem Verhalten, geprägt von Ruhe von Gelassenheit. Andererseits, indem wir uns mit der Körpersprache der Hunde beschäftigen.
Ausdrucksverhalten
Wir können die Stimmung unseres Hundes wahrnehmen. Dazu gehören Kenntnisse, nämlich die optischen Ausdrucksweisen zu verstehen.
Beispiel: Was bedeutet „Schwanzwedeln“?
Grundsätzlich sind wir der Auffassung, dass ein Hund, der mit dem Schwanz wedelt, in guter Laune ist. Kann sein, muss aber nicht.
Wedelt ein Hund mit dem Schwanz deutet das zunächst nur auf seine Erregungslage hin. Es könnte auch sein, dass der Hund zur Aggressivität neigt.
Viel wichtiger, als nur auf das „Schwanzwedeln“ zu schauen, ist die Körpersprache insgesamt.
Also, die Haltung des Kopfes, die Mimik, genauso wie die Stellung der Ohren, wie stellt der Hund die Rute.
Wenn wir Hunde-Eltern diese Körpersprache „lesen“ können, beziehungsweise korrekt wahrnehmen, ist es uns möglich, daraus Schlüsse zu ziehen.
Auch wir Menschen kommunizieren auf unterschiedliche Weise miteinander, ob mit der Sprache, der Körperhaltung, der Mimik, dem Stimmtonus, der Stimmlautstärke usw. Wir lesen unsere Mitmenschen.
Ebenso wichtig wie des „Lesen“ unserer Mitmenschen, anhand von Kommunikationsmerkmalen, sollten wir auch das Ausdruckverhalten unserer Hunde kennen.
Ausdrucksverhalten Hund
Hauptsächlich erfolgt die Kommunikation der Hunde über Gestik, Mimik, Blicke, die Körperhaltung, Berührungen, Außengeräusche und Laute. Er teilt damit seine emotionale Haltung und seine Motivation mit.
Die Stellung der Ohren ist eine sehr wichtigste Ausdrucksweise. Sie zeigt die Stimmungslage unseres Hundes. Jedoch müssen wir auch dabei berücksichtigen, dass es ganz unterschiedlich geformte Ohren gibt. Das typische Stehohren finden wir nicht mehr durchgängig. Zum Beispiel die Schlappohren sind nicht unbedingt „lesbar“.
Sind die Ohren locker angelegt mit entspanntem Körper: freundliche Gesamtstimmung.
Angelegte Ohren mit Hals-Muskelspannung, das Mau leicht geöffnet: Angst oder Unterwürfigkeit.
Nach vorne gerichteten Ohren: Aufmerksamkeit, jedoch mit Zähnefletschen verbunden, bedeutet es Aggressivität.
Augen
Pupillen sind zusammengezogen und starr, Blick fixierend, ist eine Drohung. Das bedeutet, der Hund ist in Bereitschaft (Kampf).
Sind die Pupillen weit, der Körper und der Blick sind entspannt, freundliche Stimmung.
Kopf
Direkter Blickkontakt zum Frauchen/Herrchen, bedeutet der Hund ist selbstbewusst. Hier ist die Situation entscheidend, es kann als Angriffsbereitschaft zu verstehen sein. Wendet der Hund den Blick jedoch ab, seitlich gedrehter Kopf, kann Ruhe und Gelassenheit, aber auch Ängstlichkeit bedeuten, vielleicht fühlt er sich auch unwohl in einer Situation. Ist der Kopf abgesenkt (geduckt), kann Frucht, aber auch die Bedeutung von Unterwürfigkeit sein.
Rute
Das „Schwanzwedeln“ kann bedeuten: freundlich, aufgeregt oder aggressiv. Wenn wir unterscheiden können zwischen locker schwingender Rute, und damit eine Freundlichkeit verbinden, so bedeutet das schnelle, hektische Schwingen der Hund ist aufgeregt, oder hat eine aggressive Grundstimmung. Die eingeklemmte Rute zwischen die Hinterläufe bedeutet körpersprachlich Angst oder Unsicherheit. Steht die Rute nach oben, so ist das körpersprachliche Signal eher Dominanz, vielleicht auch Drohung.
Körperhaltung
Veränderung der Körperhaltung: Hund macht sich „groß“ – er will Eindruck schinden, wirkt selbstbewusst. Mit gestellten Rückenhaare wirkt der Hund auch größer, und bedeutet auch ggf. Drohung. Wenn ein Hund sich „klein“ macht, niederduckt, bedeutet das er ist unsicher, vielleicht ängstlich. Rückenlage, zeigt Bauch, das ist Unterwerfung. Nach vorne niedergelegtem Oberkörper, das Hinterteil ist in die Luft gestreckt, vielleicht mit Schwanzwedeln verbunden, bedeutet, positive Grundstimmung und Spielaufforderung.
Darüber hinaus gibt es verschiedene andere Verhaltensweisen wie zum Beispiel Imponieren, Unterwerfung, Deeskalation, Beschwichtigung, Nase lecken, Erstarren, Gähnen, Schnüffeln, im Bogen laufen und andere.
Zur Stimmung wurden nur die wesentlichen Aspekte beschrieben. Es handelt sich um ein umfangreiches „Gebiet“ der Verhaltenspsychologie.
Es gibt sehr gute Literatur, die sehr dezidiert die Verhaltensweise, Körpersprache, das Ausdrucksverhalten beschreiben.