Angst bei Hunden – Ursachen und Lösungen
Angst ist ein weit verbreitetes Problem bei Hunden, das nicht nur das Leben der Tiere, sondern auch das von uns beeinträchtigen kann.
Ursachen von Angst bei Hunden
Angst bei Hunden kann eine Vielzahl von Ursachen haben, die von genetischen Faktoren über frühere negative Erfahrungen bis hin zu mangelnder Sozialisation reichen. Viele Hunde zeigen Angst in bestimmten Situationen, wie bei lauten Geräuschen, fremden Menschen oder anderen Tieren. Diese Ängste können sich in verschiedenen Verhaltensweisen äußern, darunter Bellen, Ziehen an der Leine oder sogar Aggression.
Wie gehen wir damit um?
Die Behandlung von Angst bei Hunden erfordert Geduld und einfühlsame Ansätze. Eine der effektivsten Methoden ist das positive Verstärken von gewünschtem Verhalten, was bedeutet, dass der Hund für ruhiges Verhalten in angstauslösenden Situationen belohnt wird. Desensibilisierung ist eine weitere Methode, bei der der Hund schrittweise an die angstauslösenden Reize herangeführt wird, ohne überfordert zu werden.
Die Rolle der sozialen Bindung
Die Beziehung zwischen Hund und Halter spielt eine entscheidende Rolle in der Bewältigung von Angst. Eine starke, vertrauensvolle Bindung kann dazu beitragen, dass Ihr Hund sich sicherer fühlt und weniger Angst zeigt.
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Angst
Wenn Hunde ein Erlebnis haben, dass sie in Angst und Schrecken versetzt, kann das durchaus nachhaltig und länger andauernd sein, möglicherweise sogar ein Trauma verursachen. Jeder Hund reagiert auf verschiedene Ereignisse anders. Manche Hunde verarbeiten Belastungssituationen recht schnell, andere brauchen einige Tage bis Wochen, wiederum andere leiden unter einer Belastung sogar für immer. Es gibt Hundehalter, die der Auffassung sind, dass jeder Hund „da durchmuss“ und von selbst lernt, mit einer angstauslösenden Situation fertig zu werden. Das stimmt nicht. Ein angstauslösendes und belastendes Ereignis ist Stress für einen Hund und wenn wir den Hund sich sozusagen „selbst überlassen“, kann das sehr nachhaltig negative Folgen haben. Je Verhaltensveränderung unseres Hundes, die sich nach einem besonderen Ereignis oder Erlebnis zeigt, sollten wir ernst nehmen. Wenn wir den Reizauslöser genau kennen und der Veränderungsänderung auch zuordnen können, desto eher können wir zunächst diesen Reizauslöser auch vermeiden. Es ist angeraten, dass wir genau den Reizauslöser oder Trigger notieren. Wenn beispielsweise ein bestimmter Ort damit verbunden ist, sollten wir diesen vermeiden. Ist es eine Person, sollten wir den Kontakt vermeiden.
Wir als Bezugsperson sind sehr gefordert, indem wir mit unserer Stimmung, unserem Verhalten, unserer Stimm-Intonation, unserer Mimik und Gestik positiv, beruhigend auf unseren Hund einwirken. Aber, keinesfalls sollten wir unseren Hund bemitleiden und ständig bedauern. Das ist keinesfalls sinnvoll, weil damit die Angst noch verstärkt wird. Unsere Unterstützung ist in diesem Sinne sehr wertvoll. Das gerade die angstauslösende Situation, ob Ort, Personen usw. vermieden werden müssen, gilt es positiv-auslösende Möglichkeiten anzubieten, in Form von angstfreien Aktivitäten, also was dem Hund definitiv Spaß und Freude macht. Ob nun körperliche und geistige Aktivitäten, Spielformen, Bewegung in der Natur, Treffen mit Artgenossen, alles war ihm guttut, als Ablenkung. Je stärker der Reiz und die daraus folgende Belastung, desto eher ist angeraten, eine(n) erfahrene(n) Hundetrainerin/Hundetrainer zu engagieren, um durch qualifiziertes Training den Hund dabei zu unterstützen, die Angst wieder zu verlieren, denn dazu gehört sehr viel Erfahrung.
ANGST UND PANIK bei unseren Hunden.
Zugegeben, kein sehr einfaches Thema, insbesondere nicht, wenn unsere Hunde ängstliche und panische Verhaltensweisen zeigen. Jedoch sind wir gerade in solchen Situationen sehr, sehr stark gefordert, um sie zu unterstützen!
Zunächst einmal, Ängste und Frucht sind tatsächlich überlebensnotwendige Verhaltensweisen. Denn, sie warnen vor Gefahren und Risiken. Damit werden adäquate Reaktionen auf gefährliche Situationen gewährleistet. Es geht ganz einfach gesagt „ums Überleben“. Es gibt Hunde, die eine größere Neigung zur Ängstlichkeit haben, und bestimmte Reize als sehr bedrohlich empfinden. Während andere Hunde in gleicher Situation überhaupt keine Reaktionen zeigen. Problematisch ist es bei ängstlichen Hunden, dass Reizauslöser sogar auf andere Reize erweitert werden können. Es kann zu einer Angstgeneralisierung kommen. Besonders problematisch ist die Geräuschangst. Denken wir zum Beispiel an Sylvesterböller. Manche Hunde entwickeln aus dieser Angstsymptomatik möglicherweise weitere Ängste, die sich dann beispielsweise auch bei Gewitter zeigen können. Andere Fellnasen zeigen wiederum überhaupt keine Reaktionen. Oftmals besteht sogar ein direkter Zusammenhang zwischen Ängsten und Aggressionen. Fellnasen, die unter zum Beispiel unter Trennungsängsten, Geräuschängsten leiden, können eine höhere Neigung zu aggressivem Verhalten entwickeln.
Wir sollten ängstliche Verhaltensweisen bei unseren Hunden sehr früh erkennen, um festzustellen, wir unser Hund so „tickt“. Damit haben wir die Möglichkeiten entgegenzuwirken, insbesondere mit fachlicher Unterstützung.
Wenn wir und unsere Hunde sehr viele Jahre unser Leben miteinander leben, so fallen uns vielleicht die Eine oder Andere eigentlich offensichtliche Veränderung des Verhaltens nicht sofort auf, obwohl die Verhaltensveränderungen doch ziemlich offensichtlich sind.
Manche Hunde verändern ihr Verhalten im Laufe ihres Lebens, manche als Senior, andere bleiben einfach bis in hohe Alter weniger ängstlich. Gerade das zunehmende Alter, das wissen und kennen wir alle von unseren Hunden, bringt so manche Verhaltensveränderung mit sich, die wir zunächst einfach nicht verstehen. Ja, auch deshalb, weil wir es vielleicht nicht sofort wahrnehmen.
Gerade unser „Senior-Hund“ zeigt Ängste auch deshalb, weil sich sein Körper verändert. Gründe dafür können sein: Schmerzen, veränderte Reizverarbeitung, verändertes Reaktionsmuster auf Reize oder organische Erkrankungen, das Seh- und Hörvermögen lässt nach. Für uns gilt immer: beobachten, wahrnehmen und gegebenenfalls reagieren.
Wichtig dabei, immer ruhig bleiben, auch wenn wir Veränderungen bemerken, die uns verunsichern. Denn, wir dürfen nicht vergessen, unsere eigene Stimmung beeinflusst auch die Bewertung einer Situation. Wenn wir also Stress, Unbehagen und Ängstlichkeit verspüren, bewerten wir anders, als wenn wir gelassen sind. Und, unsere Stimmung überträgt sich auf unseren Hund.
Wir müssen auch unterscheiden zwischen objektiver Wahrnehmung und der Interpretation einer Situation. Manchmal neigen wir dazu, dass wir etwas wahrnehmen und mit irgendwelchen Erkenntnissen, oder etwas das wir von "Hören-Sagen" erfahren haben, vermischen. Im Ergebnis erkennen wir nicht mehr die Realität, sondern es bleibt im Ergebnis eine Interpretation.
Objektive Wahrnehmungen sind zum Beispiel: das Blinzeln, das Aufstellen der Rückenhaare, gähnen, schmatzen, angespannte Muskulatur, die Rute ist zwischen den Hinterläufen eingeklemmt, schneller Herzschlag, flache und schnelle Atmung, Hecheln.
Panikstörungen (Panikattacken)
Dabei handelt es sich um sehr plötzlich, auch wiederkehrende Attacken von Angst. Solchen Attacken beginnen sehr abrupt. Unsere Fellnase ist dann nicht ansprechbar. Wichtig ist in solchem Moment, ja, auch wenn es nicht einfach ist: Ruhe bewahren, keinen Stress verbreiten! Wir können dann nur DA sein! Wir erreichen sie/ihn wahrscheinlich auch nicht mit Worten und anderen Zuneigungsgesten. Vor allem immer bedenken, dass es sogar möglich sein kann, dass unser Hund „aus Panik-Angst“ sogar zubeißen kann.
Es gibt leider in solchen Situationen nicht die Lösung, um die Panikattacke zu beenden.
SEHR WICHTIG, wir müssen auch hier auf Nuancen achten:
Wenn wir medizinische Laien von einer Angst-Panik-Attacke ausgehen, könnten sich auch andere Erkrankungen dahinter verbergen. Beispielsweise, wenn unsere Fellnase krampft, Bewegungsstörungen, oder Bewusstseinseinschränkungen zeigt. Möglich wäre das sogar ein epileptischer Anfall.